Naturgewalten

Während für die Menschen im Kathmandu-Tal wieder halbwegs eine gewisse Normalität eingekehrt ist, bangen ihre Landleute hoch in den Bergen von Dolakha, Sindhupalchowk und Nuwakot noch immer um ihre Gesundheit oder gar um ihr Leben.

Unzählige Nachbeben ließen die Menschen nicht zur Ruhe kommen, über 90 Prozent aller Häuser und Hütten wurden in dieser Bergregion zerstört. Immer wieder lösten sich gewaltige Steinbrocken oder Lawinen. Und als ob das noch nicht genug wäre, wütet nun der Monsun.

Als ich im letzten Jahr mit Tony in Nepal unterwegs war, haben wir die verheerenden Auswirkungen dieser Naturgewalt mit eigenen Augen gesehen. Um wieviel schlimmer muss es nun sein, nachdem der von den Beben aufgerüttelte Boden den sintflutartigen Regengüssen nichts mehr entgegenzusetzen hat!

Tashi berichtet mir immer wieder von Überschwemmungen und ausgespülten Straßen, ganze Berghänge brechen einfach weg und begraben alles unter sich, was im Wege steht. Die schmalen Reisterrassen und Felder sind von Gerölllawinen bedeckt oder einfach von den Wassermassen weggespült worden. Große Teile der Ernte wurden dadurch vernichtet. Was das für die Bewohner der abgelegenen Bergdörfer bedeutet, ist leicht vorstellbar.

In den letzten beiden Wochen hat Tashi mehrfach versucht, gemeinsam mit seinem Team in diese Region vorzudringen. Durch die Flut weggebrochene Brücken, unterspülte Straßen, schlammige Wege machten dies unmöglich. Und dennoch versuchen es die Jungs immer wieder – so wie heute.

Meine Gedanken sind bei meinen Freunden. Ich hoffe sehr, dass es ihnen gelingt, die Hilfsgüter zu den Bedürftigen zu bringen und unversehrt wieder zurückzukehren.

Kommentare sind geschlossen.