Andre Länder, andre Sitten

Gerade brachte mir der Postbote einen großen dicken Umschlag. Darin befanden sich 20 handgeschriebene Briefe der Schülerinnen und Schüler aus Bernburg…

Doch ganz von vorn – Anfang des Monats war ich unterwegs auf einer ganz besonderen Vortragstour. In den Stadtbibliotheken Bernburg und Staßfurt berichtete ich in mehreren Durchgängen vor den Schülerinnen und Schülern aller Klassenstufen von meinen Reisen nach Asien, insbesondere nach Nepal.

Für die unteren Klassenstufen hatte ich die Reportage ‚Kinder der Berge‘ ausgewählt. Ganz gespannt lauschten die Kinder den Geschichten aus einer fernen Welt. Nachdem ich die Kinder traditionell mit ‚Namasté‘ und einer Kata begrüßt habe, erzählte ich ihnen von meiner Zeit in einem nepalesischen Waisenhaus und vom Leben ihrer Altersgenossen auf dem Dach der Welt. Mit im Gepäck hatte ich verschiedene Sachen aus Nepal, wie z.B. Gebetsfahnen und eine Klangschale, die Nepalfahne und handgefertigte Papierlampen. Bei jeder Veranstaltung durfte sich auch ein Mädchen in ein nepalesisches Gewand wickeln lassen. Dabei fühlten sie sich wie kleine Prinzessinnen. Ein besonderes Highlight war für die Kinder das nepalesische Nationalspiel ‚Bagh Chal‘, das sie nach der mitgegebenen Anleitung im Unterricht oder Hort selbst basteln und gemeinsam spielen können.

Die nachfolgenden Fragerunden haben mich überwältigt. Die Fragen der Kinder zeigten mir, wie aufmerksam sie den Vortrag verfolgt haben und wie sehr sie das Schicksal ihrer Altersgenossen berührt hat.

‚Andre Länder, andre Sitten‘ war das Thema für die oberen Klassenstufen, ergänzend zum Ethikunterricht. Dabei ging es hauptsächlich um die unterschiedlichen Sitten und Gebräuche in verschiedenen asiatischen Ländern.

Bei den Vorträgen für Kinder und Jugendliche liegt mein Fokus darauf, meinen jungen Zuhörern fremde Kulturen nahezubringen, um Respekt und Toleranz zu werben und ihnen bewusst zu machen, dass die Annehmlichkeiten in unserem Land bzw. unserer Gesellschaft keinesfalls selbstverständlich sind. Dabei ist mir ganz wichtig, nicht mit erhobenem Zeigefinger zu belehren, sondern mit einer Brise Humor die Kinder und Jugendlichen selber zum Nachdenken anzuregen.

Dass mir das ganz gut gelungen ist, zeigen die sehr ausführlich geschrieben Briefe der oberen Klassenstufe. Ganz besonders habe ich mich auch über die wirklich positiv formulierte konstruktive Kritik gefreut. Das hilft mir sehr, noch besser auf die einzelnen Altersstufen einzugehen.

Dieses Vortragsprojekt wurde gefördert vom Bundesprogramm ‚Demokratie leben‘.

Ein herzliches Dankeschön der Stiftung evangelische Jugendhilfe St. Johannis in Bernburg , die die Durchführung dieses Projekts ermöglicht hat.

Kommentare sind geschlossen.