Konzept Schulpatenschaft

Eine solide Bildung ist die Basis für eine gute Zukunft, besonders in einem Entwicklungsland wie Nepal. Um einem Kind eine solche Schulbildung zu ermöglichen, reichen bereits wenige Euro im Monat aus. Die exakten Kosten sind jedoch genauso unterschiedlich, wie die Schulen selbst. Es gibt gute und weniger gute staatliche Schulen, ebenso ist es bei Privatschulen und Colleges.

Die Entscheidung, welche Schule ein Kind besucht, hängt zum einen vom Geldbeutel der Eltern ab, zum anderen vom Wohnort des Kindes. In den weit abgelegenen Bergdörfern gibt es meist nur eine Schule für die unteren Klassen, wo der Schulweg halbwegs akzeptabel ist und dennoch häufig über zwei Stunden für wohlgemerkt eine Strecke dauert.

Für die älteren Kinder bietet sich meist nur die Möglichkeit einer soliden Schulbildung, wenn das Kind eine Schule in einem größeren Dorf oder einer Stadt besucht und dort die Woche über in einem Internat lebt.

Mein Ziel ist es, so vielen Kindern wie möglich durch dauerhafte Schulpatenschaften den Schritt in ein selbstbestimmtes Leben zu erleichtern. Dazu habe ich viele Gespräche mit Lehrern und Freunden hier vor Ort geführt, um ein Gefühl für die zu kalkulierenden Kosten zu bekommen.

Die durchschnittlichen monatlichen Kosten für eine staatliche Schule belaufen sich auf 10-15 Euro, für eine private Schule auf 20-30 Euro. Dabei gilt generell, je höher die Klassenstufe, je höher auch die Kosten.

Wenn ich von mir selber ausgehe, so ist die Hemmschwelle, eine dauerhafte Schulpatenschaft einzugehen, bei einem Monatsbetrag von 30 Euro doch recht hoch. Nicht aus Geiz, sondern einfach aus der Überlegung heraus, dass mit einer solchen Patenschaft eine große Verantwortung über mehrere Jahre einhergeht. Was passiert, wenn sich die familiären und finanziellen Verhältnisse ändern und diesen Spielraum nicht mehr zulassen? Mit einer Schulpatenschaft schenkt man ‚seinem‘ Kind nicht nur Bildung, sondern auch Hoffnung und Motivation. Und dem kann und möchte ich mich auch nicht einfach so entziehen.

Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass es eh schon schwer fällt, eine Auswahl an Kindern zu treffen, die man unterstützen kann. Ich persönlich möchte so vielen Kindern wie möglich helfen und keine Luxusfinanzierungen durchführen.

Auch hier will ich ganz offen zu euch sein. Meine Erfahrungen hier vor Ort haben mir gezeigt, dass die Eltern oder Verwandten die Kinder oftmals einfach aus der Schule nehmen, wenn daheim eine billige Arbeitskraft, z.B. in der Erntezeit, gebraucht wird. Das ist sicher menschlich und nachvollziehbar, vor allem wenn man die Lebensumstände der Menschen hier im Land in Betracht zieht. Andererseits würden die Eltern sicher verantwortungsbewusster handeln, wenn es auch ihr eigenes Geld ist, was dadurch ‚verschwendet‘ wird.

Zusammen mit dem Vorstand der Bal Bikas Schule, einer wirklich unterstützenswerten Privatschule, haben wir ein Konzept entwickelt, welches einen guten Kompromiss bietet. Um die Familie der Schüler mit einzubinden, werden die Kosten halbiert. Eine Hälfte wird durch die Patenschaft abgedeckt, die andere Hälfte durch die Familie.

Ich denke, dass dies auch eine gewisse Gerechtigkeit den Kindern gegenüber bietet, die ‚nur‘ eine staatliche Schule besuchen können.

Als ich vor einem reichlichen Jahr versucht habe, Patenschaften zu organisieren, waren 10 Euro pro Monat ein Betrag, der die Kosten für eine solche Schule gedeckt hätte. In der Zwischenzeit hat sich der Wechselkurs zwischen Euro und Nepalesischen Rupien um etwa 25% verschlechtert. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht.

Deshalb möchte ich eine Schulpatenschaft mit monatlich 13 Euro ansetzen. Selbstverständlich steht es jedem Paten frei, sein Patenkind darüber hinaus durch zusätzliche Zuwendungen zu unterstützen.

Was haltet ihr von diesem Konzept? Habt ihr noch Fragen dazu?

Ganz bewusst habe ich mich dafür entschieden, aktuell Kinder zu unterstützen, die bereits in der Schule waren bzw. sind. Am Anfang dieses Projektes ist es einfach wichtig, zu schauen, wie es anläuft und angenommen wird. Natürlich warten noch viel mehr Kinder auf unsere Hilfe.

Ihr kennt ja mein Motto: „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht“

Lasst sie uns einfach gemeinsam gehen!

 

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