Shopping Queen in Kathmandu

Ihr erinnert euch bestimmt noch an das Mädchen, das wir anfangs besucht haben. Nachdem ich gestern nachmittag Tony zum Airport begleitet habe, habe ich mich mit ihr getroffen. Für die bevorstehende ‚Cool Saison‘ brauchte sie unbedingt neue Sachen. Das war vielleicht ein Abenteuer! Ich kam mir vor wie bei ‚Shopping Queen‘ – 3 Stunden Zeit und 5000 Rupien Budget für ein komplettes Outfit!

Den Weg bis zum Einkaufscenter mussten wir per Taxi zurücklegen, da wir den Weg nur ansatzweise kannten. Normalerweise ist jeder Taxifahrer drauf bedacht, soviel Kundschaft wie möglich zu kutschieren. Deshalb waren wir sehr verwundert, dass die ersten zehn Fahrer die Tour abgelehnt haben. Wir erfuhren, dass die Straßen bis dorthin hoffnungslos verstopft sind. Mit viel Verhandlungsgeschick und ein paar Rupien mehr gelang es uns dann doch noch.

Nach wenigen Minuten wurde uns klar, dass wir zur falschen Zeit am noch falscheren Ort unterwegs waren. Wir krochen nur so dahin und brauchten für die 3 Kilometer eine knappe Stunde. Als dann gar nix mehr ging, ließ uns der Fahrer aussteigen und zeigte uns den Weg.

Ich dachte, nun ist der schwierigste Teil geschafft. Als wir in dem uns anempfohlenen Markt ankamen, mussten wir feststellen, dass dort nur an Händler, jedoch keine einzelnen Kleidungsstücke verkauft wurden. Also ging es mitten durchs Gewühl in den nächsten Markt. Pasang war total aufgeregt, was ja auch absolut verständlich war. Ich hatte sie vorher gefragt, was sie braucht und mir von einem Freund ausrechnen lassen, was das Ganze in etwa kosten würde. Also nannte ich ihr das Budget und ließ sie erstmal selber entscheiden. Ab und zu griff ich beratend ein, wenn sie allzu sehr den modischen Aspekten folgte und die praktische Seite vernachlässigte. Ich will ehrlich sein – als sie sich nach einer halben Stunde noch immer nicht für eine Hose entschieden hatte, wurde ich innerlich schon ziemlich ungeduldig. Und das wiederholte sich bei Schuhen und Jacke genauso. Es hat mich echt ziemlich viel Beherrschung gekostet, mir meine Ungeduld nicht anmerken zu lassen. Als Pasang sich dann am Ende zwischen zwei T-Shirts nicht entscheiden konnte, habe ich ihr die Entscheidung abgenommen und das Budget um die wenigen Rupien aufgestockt, so dass sie sich beide kaufen konnte.

Somit habe ich zwar gegen die Regeln von ‚Shopping Queen‘ verstoßen, aber die strahlenden dankbaren Augen von Pasang rechtfertigen dies allemal!

 

Ein herzliches Dankeschön, liebe Maria! Mit Deiner Spende hast Du Pasang eine große Freude bereitet.

Kommentare sind geschlossen.